„Einfacher Bauen“ ist im Kommen.

Langsam setzen sich wissenschaftliche Erkenntnisse der Bauforschung durch und führen zur Rückkehr zum „einfacheren Bauen“. Die TUM (TU München) hat dazu interessante Forschung betrieben, die unsere Ansicht unterstützt. 

Das ideale Bauwerk besteht demnach aus einer monolithischen Außenhülle. Untersucht wurden Wände OHNE Außendämmung, bestehend aus Baustoffen, die selbst schon die geforderten Dämmwerte erzielen.

Das ist auf ganzer Linie Unterstützung unserer Bestrebungen und wir finden sie auch bei „unserer eigenen TU" in Graz mit dem Stv. Leiter des Instituts Hochbau. Immer mehr Fachleute geben uns direkt oder indirekt Recht. Sogar der Vertrieb und Außendienst unserer Partner erntet immer mehr Interesse mit dem monolithischen System.

All das bestätigt unsere Philosophie und als wirklich optimale Lösung empfehlen wir dann auch noch ebenfalls massive Innenwände anstatt von Leichtbauwänden.

Als Wohnraumwände im Privathaus oder als Wohungstrennwände im Geschossbau und bei Reihenhäusern bringen massive Wände viele Vorteile für Nutzer wie auch Eigentümer.

In unsere Empfehlungen und in der "Baubiologischen Projektentwicklung"  kommen dann noch ausschließlich baubiologisch empfehlenswerte Bauprodukte zum  Einsatz.

„Das gesunde Haus“ für Ihre Wohlfühl-Zukunft.


Die Vorteile des „einfachen Bauens“ sind vielfältig und erheblich. Immer mehr private Bauherren zeigen Interesse, Genossenschaften und öffentliche Bauträger zeigen sich auch verstärkt zugänglich für ein Umdenken. 

Fragen Sie uns wenn auch SIE diesen zukunftsweisenden Weg einschlagen und sich selbst etwas Gutes tun wollen.

Das oben zitierte Forschungsprojekt der TU München (TUM) zum Thema "Einfacheres bauen" zeigt immer mehr konkrete Auswirkungen auf Planer.

Die nachstehenden Artikel behandeln das auf den Erkenntnissen der TUM basierende Projekt in Bad Aibling.

Wir sehen uns damit in unserer Bestrebung und Empfehlung für "einfach bauen" bestätigt. Zumindest in wesentlichen Bereichen.

Wir propagieren seit Beginn unserer Tätigkeit einfache Bauweisen, die auf ausgezeichneten Baustoffen für monolithische Gebäudehüllen aufbauen. Natürlich aus viel mehr auf die Praxis bezogenen Gründen, denn basierend auf altem Wissen der Baumeister und der Baubiologie gibt es genug überzeugende Argumente. 

Mit den Produkten unserer Baustoffpartner YTONG und ISO SPAN lassen sich langlebige und zukunftsträchtige Bauten in besonderer Qualität errichten.

Das funktioniert im privaten Bereich genau so wie im Geschossbau im Wohnbau und für öffentliche Gebäude. 

Daher kommen unsere Empfehlungen in der "Baubiologischen Projektentwicklung"  zur Umsetzung - mit dazu kommen dann noch baubiologisch empfehlenswerte Bauprodukte.

Eine Betrachtung zur Kritik an Anfälligkeit durch Technik.

Die in beiden Artikeln vorkommende Kritik, dass die Technik Gebäude viel zu anfällig mache, kann in dieser vereinfachten Form nicht unwidersprochen akzeptiert werden. Es ist eine Verallgemeinerung, die aus unserer Sicht SO nicht zulässig ist. 

Technik in Gebäuden ist immer nur so gut, wie die Firmen die sie planen und umsetzen. Es gibt genug bestens funktionierende Gebäude. Daher ist die planende Zunft gefordert, die besten Experten für Haustechnik zu konsultieren, damit Anfälligkeiten minimiert werden.

Alleine das Thema Raumluftqualität (Feinstaub, Viren, Keime in der Zuluft) macht intelligente Lüftungssysteme nahezu unverzichtbar. Und so gibt es weitere Bereiche, wo es ohne Technik nicht funktioniert. 

Purismus mag ja schick erscheinen und vielleicht in einer Region mit sauberer Luft gut sein, funktioniert aber nicht überall. Und speziell in Schulen ist bauen ohne Lüftungssystem wohl nicht mehr vertretbar.

Man sollte schon auch auf die Erfahrungen und das Wissen der Umweltmediziner und Baubiologischen Messtechniker hören, die gerade in diesem sensiblen Bereich kompetent sind, und auf Untersuchungen verweisen können, die zeigen, wie wichtig die Luftqualität in Gebäuden ist. Nur ein Beispiel für viele: Ballungsräume sind nun einmal mit stark belasteter Luft gestraft - oft ist die Lösung ein Lüftungssystem.

Es geht uns also um die Herangehensweise an eine umfassende Planung, die auch Fachgebiete berücksichtigt, in denen mit Sicherheit nicht alle Planer ausreichend ausgebildet sind. Ein "gesundes Haus" entsteht nun einmal durch einige mehr Komponenten als nur durch bestimmte Bau- und Ausbaustoffe. 

WIR sagen deshalb: Nur so viel Technik wie nötig, aber so wenig wie möglich. 

Wir denken, dass es um das richtige Mittelweg gehen muss und nicht nur um intellektuellen Aktionismus, egal in welche Richtung.

Denn sonst entstehen extrem gegensätzliche Botschaften, die verunsichern und am Ende niemandem nutzen - am wenigsten den Menschen, die in den Häusern leben.

Das "einfache Bauen" wurde bis hin zur Optik durchgezogen. Und dennoch ist das Projekt mutig und zukunftsweisend zu bewerten.
Foto: FAZ
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Einfach robuster bauen

Quelle: derStandard.at

Drei Testhäuser in Deutschland – eines aus Beton, eines aus Holz und eines aus Ziegel – zeigen, wie man in Zukunft bauen sollte: ohne Styropor und Hightech, stattdessen dauerhaft und wohnlich.

05. Dezember 2020 - Anne Isopp

Drei gleiche Wohnhäuser stehen im bayrischen Bad Aibling, einer Kleinstadt in der Nähe von Rosenheim. Dreigeschoßig, mit Giebeldach darauf und jeweils drei Wohnungen darin. Die Häuser sehen aber nur auf den ersten Blick gleich aus. Beim genaueren Hinsehen erkennt man Unterschiede: im Material, in der Fassade und bei den Fenstern. Beim mittleren Haus sind die Fenster rechteckig, bei den anderen haben sie einen Bogen, jedoch mit unterschiedlichen Radien.

Wer macht denn so was? Der Münchner Architekt Florian Nagler. Er hat hier die Ergebnisse eines Forschungsprojekts der TU München zum Thema „Einfach bauen“ umgesetzt und drei miteinander vergleichbare Testhäuser aus drei Materialien gebaut. „Die Gebäude, die wir heute bauen, werden immer komplexer in ihren Anforderungen an Haustechnik und Bautechnik. Das sind hochgezüchtete Häuser, die sehr fehleranfällig sind“, sagt Nagler. „Wir brauchen Systeme, die robuster und langlebiger sind und nicht an den Nutzern vorbeigeplant wurden.“

Mit diesen drei Häusern wollen er und seine Kollegen von der TU München zeigen, wie man robuster bauen kann. Thomas Auer, Professor für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen, kann dies mit Zahlen belegen: „Eine Studie des Royal Institute of British Architects (RIBA) hat fast 60.000 Schulen in Europa untersucht und gezeigt, dass 95 Prozent der Gebäude nicht so funktionieren wie geplant. Das liegt an der Technik, der baulichen Komplexität und daran, dass zum Beispiel Sensoren nicht richtig angeschlossen sind oder nicht richtig messen. Und das akzeptieren wir“, sagt er kopfschüttelnd. Die Folgen dieser Komplexität sind eine hohe Fehlerquote in Planung und Ausführung sowie eine Überforderung von Bauherren und Nutzern.

Weniger fehleranfällig

Schon seit mehreren Jahren suchen Nagler und Auer gemeinsam mit anderen Professoren an der TU München und Partnern aus der Praxis eine Antwort auf die Frage, wie man bauen muss, damit Häuser länger halten. Nicht von ungefähr haben sie ihre Forschungsgruppe „Einfach bauen“ genannt. Sie sind davon überzeugt, dass die Häuser nur dann langlebiger sind, wenn diese mit weniger Technik auskommen und wenn die Wände nicht aus vielen verschiedenen Schichten, sondern aus möglichst einem Material bestehen.

Die Forschungsergebnisse konnten sie in Bad Aibling umsetzen. Wie Drillinge stehen die drei Häuser dort nebeneinander, ihre Außenwände bestehen aus jeweils einem einzigen Material: Eines ist aus Beton, eines aus Holz und eines aus Ziegel. Auf eine zusätzliche Dämmschicht konnte Nagler verzichten, da alle drei Materialien mithilfe von Lufteinschlüssen gut dämmen. Der Beton ist ein sehr leichtes und poröses Material, beim Hochlochziegel sind, wie der Name schon sagt, Löcher drin, und in die Massivholzplatten wurden Luftschlitze eingefräst. Die Häuser erreichen die gesetzlich geforderten Dämmwerte, aber keinen Niedrigenergiestandard und sind dennoch über den ganzen Lebenszyklus betrachtet nachhaltiger als viele Niedrigenergiehäuser, wie die Berechnungen der TU München ergeben.

Auch feine Unterschiede in den Fassaden ergeben sich aus der konstruktiven Einschränkung auf jeweils ein Material, die sich der Architekt im Hinblick auf das Forschungsprojekt selber auferlegte. Während man in die massive Holzplatte ohne weiteres gerade Fensteröffnungen einschneiden kann, benutzt man beim Bauen mit Beton und Ziegel normalerweise einen Sturz mit Stahleinlagen. Die Bogenform erlaubt es, darauf zu verzichten, der Radius ergibt sich durch die Anforderungen des jeweiligen Materials. Einfach war das nicht bei den Handwerkern durchzusetzen, erzählte Nagler, das handwerkliche Know-how dafür ist kaum mehr vorhanden. Das Einfache kann auch kompliziert sein.

Vorbild Lustenau

Zu diesem Forschungsprojekt inspiriert hat die Münchner übrigens ein Gebäude aus Österreich. In Lustenau baute Architekt Dietmar Eberle 2013 sein eigenes Bürogebäude: einen sechsgeschoßigen Kubus mit dem Namen 2226, bei dem er auf jegliche Lüftung, Kühlung und Heizung verzichtete. Er wählte 75 Zentimeter dicke Ziegelwände, um mit wenig Energie und wenig Technik auszukommen und ein lang haltbares Gebäude zu errichten.

Genau das war auch das Ziel in Bad Aibling. Die tief in der Laibung sitzenden Fenster zum Beispiel erlauben es, auf einen außenliegenden Sonnenschutz zu verzichten. Eine Heizung gibt es allerdings, und die Außenwände sind bei weitem nicht so dick wie die in Lustenau. Die Holzwand zum Beispiel hat lediglich eine Dicke von 30 cm und einen hervorragenden Dämmwert, schwärmt Nagler.

Doch mit der Dämmleistung der Außenwände alleine ist das einfache, robuste Bauen noch nicht absolviert, denn auch das Innenleben zählte. Über 2500 Raumvarianten wurden an der TU München im Hinblick auf Material, Raumhöhe, Raumgröße, Speichermasse und Fenstergröße durchgespielt. In diesen Simulationen zeigte sich, dass Raumkonfigurationen, wie aus den Gründerzeitbauten bekannt, optimal sind. Das heißt: gut proportionierte Räume mit einer Raumhöhe von mehr als drei Metern.

Diese Raumhöhe sei enorm wichtig für die Aufenthaltsqualität, die thermische Qualität und die Speichermasse, betonten Auer und Nagler bei einem gemeinsamen Vortrag an der TU Wien im November. „Über die Jahre hat das wirtschaftliche Diktat dazu geführt, dass die Räume niedriger geworden sind und damit die räumliche Qualität und der Komfort gelitten haben. Man hat lange versucht, diese Defizite über technische Systeme auszugleichen“, sagt Auer. Nun sei es an der Zeit, die Bauherren wieder vom Mehrwert hoher Räume zu überzeugen.

Fast archaisch

Das Erscheinungsbild der Häuser ist vom Duktus her eher simpel, man könnte auch sagen archaisch. So kann Architektur ausschauen, die zurück zu einer Einfachheit gefunden hat und langlebiger und nachweislich nachhaltiger ist. In München plant Florian Nagler übrigens bereits ein Folgeprojekt. Wieder sind es drei miteinander vergleichbare Bauten aus den drei Materialien Holz, Beton und Ziegel. Diesmal sollen die Häuser energieautark werden, weshalb die viergeschoßigen Studentenwohnheime besonders große Dächer bekommen, um ausreichend Platz für Fotovoltaikpaneele zu haben.

Auf die Frage, ob er sich als Architekt durch so eine reduzierte Bauweise nicht in seinen Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt fühle, antwortet Florian Nagler: „Ganz im Gegenteil. Ich empfinde das als befreiend. Man kann sich auf das Wesentliche in der Architektur konzentrieren: auf die Proportion, die Räume im Inneren und die Position der Fenster. Aber natürlich sind die Spielregeln anders, und man muss eine neue Architektursprache finden.“

[Anne Isopp ist freischaffende Architekturjournalistin und -publizistin. Von 2009 bis 2020 war sie Chefredakteurin des Holzbau-Magazins „Zuschnitt“.]

Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard

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